In unserem Netzwerk von über 600 Fotografen in Deutschland, Österreich und der Schweiz engagiere ich mich seit August 2018 ehrenamtlich. In dieser vergleichsweise kurzen Zeit durfte ich bereits 36 Sternenkinder fotografisch begleiten. Ich habe zahlreiche Krankenhäuser besucht, liebevolle Hebammen und Schwestern kennengelernt und Eltern in schweren Zeiten unterstützt. Es war mir eine Herzensangelegenheit, Babys, die keine Chance zum Überleben hatten, noch lebend zu fotografieren. Auf Wunsch der Familien habe ich auch Trauerfeiern begleitet.

Keines dieser Sternenkinder werde ich je vergessen. Ich habe sie gestreichelt, mit ihnen gesprochen, und manchmal waren wir einfach nur zu zweit, ohne dass ich die Sterneneltern persönlich kennenlernen durfte. Mag es für viele makaber klingen, für die Eltern ist es jedoch eine wichtige Hilfe bei der Trauerbewältigung. Die Erinnerung, die durch die Bilder geschaffen wird, ist etwas Unvergängliches. Diese Bilder ermöglichen es, die Gefühle noch einmal sichtbar und spürbar zu machen. Durch sie schaffen wir Bilder für die Ewigkeit.

Jeder kann uns rufen – sei es die betroffenen Eltern selbst, Freunde oder Verwandte. Leider verschweigen viele Krankenhäuser, dass es uns gibt. Die Veröffentlichung der Bilder erfolgt mit ausdrücklicher Genehmigung der Eltern, jedoch stets anonym, um die Privatsphäre zu wahren. Es ist mir eine tiefe Ehre, in solch emotionalen Momenten einen Beitrag leisten zu dürfen.